Die Geschichte des Nürnberger Roten Kreuzes

Die in der Schlacht von Solferino am 24.06.1859 durch Henry Dunant eingeleitet Hilfsmaßnahmen gelten bis heute als Geburtsstunde des Internationalen Roten Kreuzes.

Die ersten Aufzeichnungen über eine freiwillige caritative Tätigkeit der Frauen in Nürnberg finden sich aus den Kriegsjahren 1813/1814, doch werden bereits im Mittelalter „Frauenbünde für Wohltätigkeitszwecke“ erwähnt.

Mit beginn des deutschen Krieges 1866, wird durch Emelie von Wächter – der Frau des Bürgermeisters der Stadt Nürnberg – erneut ein „Frauenverein“ ins Leben gerufen. Die fleißigen Helferinnen sammeln vor allem Wäsche und Verbandsmaterial für die Lazarette.

Auch Kommerzienrat Wilhelm von Puscher, ein angesehener Bürger der Stadt Nürnberg und ein Mann mit hohen Idealen, widmet sich 1867 mit einer kleinen Gefolgschaft dem Organisierten Samariterwesen. Es entsteht der Männerverein, zur Pflege kranker und verwundeter Soldaten.

Nachdem das Königreich Bayern bereits 1866 die erste Genfer Konvetion unterzeichnet hatte, übernehmen 1869 die bayerischen Frauenvereine, unter Federführung von Königin Marie, die Richtlinien des Roten Kreuzes und nennen sich fortan Bayerischer Frauenverein vom Roten Kreuz.

Am 22. Oktober 1870 wird der bayerische Frauenverein vom Roten Kreuz in Nürnberg gegründet. Vorsitzende ist Frau Reichsrätin Freifrau von Cramer-Klett. Dieser verzeichnet 1896 bereits 366 Mitglieder.

Durch dieses langjährige caritative Engagement in Nürnberg, ist bereits zu Beginn des deutsch-französischen Krieges 1870 – 1871 ein gut organisiertes Hilfswesen vorhanden. Nürnberger Bürger stellten sich freiwillig für den Sanitätsdienst zur Verfügung. Mit den Kolonnen „Stark“ und „Nothelfer“ werden 41 Männer mit 42 Pferden und 21 Leiterwagen in das Kriegsgebiet von Sedan geschickt. Nach dem raschen Ende des Krieges löst sich diese Gruppe wieder auf.

Zwischen dem Frauen- und Männerverein besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Ziel den im Felde verwundeten und erkrankten Soldaten zu helfen. Nach Beendigung des Krieges richten sie ihre Hilfstätigkeiten auf die Notleidende Bevölkerung und die Pflege Kranker. Es wir Ausbildung in Krankenpflege betrieben. Durch Vorträge und praktische Übungen werden erste Grundbegriffe einer „Ersten Hilfe“ in die Bevölkerung getragen.

Am 23. Oktober 1871 findet in Nürnberg der erste richtungsgebende deutsche Vereinstag des Roten Kreuzes statt.

Am ersten November rief der Kommerzeinrat Wilhelm von Puscher die freiwillige Sanitätshauptkolonne des Roten Kreuzes in Nürnberg ins Leben. Dieser schlossen sich die Männervereine aus Nürnberg an.

Der Sanitätskolonnen-Hilfverein erwirbt 1900 ein Grundstück in der Nunnenbeckstraße in Nürnberg. Auf diesem sollen ein Kolonnenheim und ein Gebäude für den Fuhrpark errichtet werden.

Die ab dem 1. Juli 1972 zu erwartende Gebietsreform, die die Eingemeindung einer Anzahl bisher selbstständiger Ortschaften, vor allem im Süden und Osten Nürnbergs mit sich bringt und somit eine Vergrößerung des Stadtgebietes und der Bevölkerung unserer Stadt, bedeutet auch einen Aufgabenzuwachs für den BRK-Kreisverband Nürnberg-Stadt. Die Rettungsstelle Fischbach-Moorenbrunn wird in den BRK-Kreisverband Nürnberg-Stadt eingegliedert. Um die hinzugekommenen Gebiete im Süden Nürnbergs optimaler Versorgen zu können, errichtet das Rote Kreuz Nürnberg am 01. September eine neue Rettungsstelle in der Gartenstadt.

Besuchen Sie gerne auch Unser Rotkreuz-Museum

(Quelle: Festschrift des Bayerischen Roten Kreuzes 125 Jahre Kreisverband Nürnberg-Stadt)